01.11.2022 | WiSo | Koordination von Lehrformate

Entwicklung und Etablierung eines Bewertungskriterien-Katalogs für studentische Leistungsnachweise in den Studiengängen des Departements Sozialwissenschaften

© Universität Bern
Projekttitel Entwicklung und Etablierung eines Bewertungskriterien-Katalogs für studentische Leistungsnachweise in den Studiengängen des Departements Sozialwissenschaften
Projektleiterin / Projektleiter / Projektleitende Dr. Kerstin Nebel
Fakultät WISO
Institut Institut für Politikwissenschaft
Projektlaufzeit FS 20 / HS 20

Abstract

Für die verschiedenen Leistungsnachweise, welche die Studierenden während ihres Studiums in unterschiedlichen Lehrveranstaltungstypen erbringen, wird ein Katalog von Bewertungskriterien entwickelt. Dieser Katalog kann am Departement Sozialwissenschaften für insgesamt vier Studiengänge (BA und MA) angewendet werden.

Viele etablierte Dozierende wenden ihre eigenen und erprobten Bewertungskriterien an. Es ist also einiges Wissen am Departement vorhanden, welches nun zusammengeführt, geordnet und um neue Kriterien ergänzt werden soll.

Der Kriterienkatalog ist modular gestaltet und freiwillig anwendbar. Die Bewertungskriterien können von den Dozierenden individuell an ihre Lehrveranstaltungen angepasst werden. Damit haben Dozierende einen Rahmen und eine Orientierung, welche Anforderungen sie an die Leistungen der Studierenden stellen und welche Schwerpunkte sie in der Lehre setzen können. Sie können den Katalog als Vorlage verwenden, um daraus den Studierenden die Bewertungskriterien vorab mitzuteilen, Bewertungen zu dokumentieren und Notenberechnungen vorzunehmen. Schliesslich können sie den Studierenden eine kommentierte Rückmeldung zur deren Leistungsnachweisen zur Verfügung stellen und damit den Lerneffekt verbessern. Damit wird der Katalog auch eine praktische und zeiteffiziente Arbeitserleichterung sein.

Es wird für die Dozierenden eine Handreichung mit Erläuterungen zu den einzelnen Bewertungskriterien entwickelt. Diese Handreichung wird auch Tipps und Anleitungen für die Formulierung von Learning Outcomes und für die Gestaltung der Lehrveranstaltung enthalten. Damit wird die didaktische Kohärenz des Lehrangebots sichergestellt.

Damit der Kriterienkatalog eine solide Basis erhält, braucht es eine Verständigung darüber welche Kompetenzen in welchen Lehrveranstaltungen gelehrt und gelernt werden sollen. Dazu werden Workshops stattfinden. Der Kriterienkatalog ist ein Produkt dieses Konsenses am Departement. So können z.B. Dozierende in fortgeschrittenen Lehrveranstaltungen eine Erwartungshaltung bzgl. der Eingangskompetenzen der Studierenden haben und darauf aufbauen. Die Studierenden wiederum profitieren vom einem kohärenteren Studienaufbau, in dem sie systematisch ihre Kompetenzen erweitern können.

Fazit

Besonders gut gelungen ist die Erstellung des Bewertungskriterienkatalogs (BeKa). Das Produkt wurde gemeinsam mit den Dozierenden des Departements Sozialwissenschaften entwickelt. Sie brachten ihre Praxiserfahrung und bereits verwendete Bewertungskriterien in das Projekt ein. Es ist gelungen, einen umfangreichen und detaillierten aber gleichzeitig flexibel anpassbaren und übersichtlichen BeKa zu erstellen. Er wird auf Deutsch und Englisch und für Windows und iOS angeboten.

Verbesserungspotenzial gibt es bei der Verknüpfung von Abgangskompetenzen der Studiengänge am Departement Sozialwissenschaften mit den Bewertungskriterien im BeKa. Ein erster Schritt wurde im Projekt gemacht mit der unverbindlichen Definition von Abgangskompetenzen für den BA Sozialwissenschaften. Eine vertiefte Ausarbeitung und Verbindung dieser Kompetenzen mit den Bewertungskriterien unter Berücksichtigung der Vermittlungsmethoden in den jeweiligen Lehrveranstaltungen (Stichwort: didaktische Kohärenz) wäre ein möglicher nächster Projektschritt.

Konsequenzen: Der Bewertungskriterienkatalog kann von allen Dozierenden des Departements Sozialwissenschaften für die eigene Lehre verwendet werden (vor allem im BA, aber Anpassungen an MA-Lehrveranstaltungen sind auch möglich). Eine formale und umfassende Rückmeldung zu den studentischen Leistungen ist damit kohärent, einfach und effizient erstellt. Der BeKa kann auch den Austausch unter den Dozierenden über Bewertungskriterien fördern.

Zudem können Dozierende in fortgeschrittenen Lehrveranstaltungen eine Erwartungshaltung bzgl. der Eingangskompetenzen der Studierenden haben und darauf aufbauen. Die Studierenden wiederum profitieren vom einem kohärenteren Studienaufbau, in dem sie systematisch ihre Kompetenzen erweitern können.

Der BeKa ist so angelegt, dass er auf Basis von Feedback der Dozierenden laufend angepasst und erweitert werden kann.

Das Projekt wurde durch Workshops mit Dozierenden begleitet. Zudem wurde Feedback zu zwei Entwürfen von den Departementsangehörigen eingeholt.