Gute Lehre an der Universität Bern

10 Lehrtipps aus der Lehr-Lern-Forschung

Vielleicht fragen Sie sich, wie Sie mit der Übermenge an Stoff umgehen sollen, ob die Flughöhe Ihrer Ausführungen angemessen ist, wie Sie unterschiedlichem Vorwissen gerecht werden oder zur aktiven Teilnahme anregen können. Die Konzeption guter Lehre ist nicht immer leicht, besonders unter Zeitdruck.

Die Forschung liefert hierzu nützliche Hinweise. Die folgenden zehn Tipps bilden eine Synthese aus fundierten Publikationen, denen eine solide empirische Forschungsbasis zugrunde liegt.

Es handelt sich also um Lehrstrategien, die:

  • einen substantiellen Beitrag zum grösseren Lernerfolg der Studierenden leisten
  • nicht auf Anekdoten basieren, sondern durch empirische Forschung untermauert sind
  • in verschiedenen Fachdisziplinen eingesetzt werden können

Wir sehen die zehn Tipps als Wirkfaktoren. Sie sind zwar wirkfähig, entfalten ihr Potential jedoch nur, wenn sie im Kontext der Lehre geschickt realisiert und miteinander kombiniert werden.

Transparente Erwartungen

Klare Erwartungen durch handlungsorientiert formulierte Lernergebnisse (Kompetenzen) und zielbezogene, transparente Beurteilungskriterien.

Authentische Problemstellungen

Kein Lernstoff «auf Vorrat», Fragestellung zu Beginn als prozessbegleitender Ankerpunkt.

Entschlackter Lernstoff

Weniger ist mehr: Exemplarität durch Prinzipien und Leitideen, Tiefenlernen statt «Bulimielernen».

Übersicht und Veranschaulichung

Keine isolierten Fakten. Übersicht und Orientierung durch Kontext, Fallbeispiele und Visualisierungen.

Aktivierung und Rhythmisierung

Vorwissen-Aktivierung, Rhythmisierung mit der 20-Minuten-Regel, Handlungsorientierung durch regelmässige Verarbeitungsphasen.

Zweckdienliche Kooperation

Strukturierte und reflektierte Teamarbeit durch geeignete Methoden – für Wissensabgleich, Synthese und Peer-Feedback.

Standortbestimmung und Feedback

Live-Abstimmungen und Selbsttests, um Wissenslücken zu füllen durch informierendes Feedback. Produkt, Prozess und Selbstregulation ansprechen.

Adaptive Lehre

Konstante Wirkungsprüfung der eigenen Lehrstrategien, Anpassung aufgrund der Lernfortschritte.

Kluge Digitalisierung

«A fool with a tool is still a fool». E-Tools zielgerichtet für wirksame Lehrstrategien einsetzen. Hirn statt Hype.

Begeisterung wirkt ansteckend

Die wahrgenommene Begeisterung für das Fach und dessen Vermittlung wirkt auf die Studierenden hoch motivierend.

Flyer zum Download

Die hier beschriebenen Faktoren, Strategien und Hinweise beziehen sich auf den A5-Flyer, der durch das Vizerektorat Lehre zur Verfügung gestellt wird. Für gedruckte Exemplare wenden Sie sich bitte an: hd@zuw.unibe.ch

Flyer 10 Lehrtipps (de) (PDF, 835KB)